Tanzperformance von Tim Gerhards und Damiaan Veens

Die Künstler stellen sich und dem Publikum die Frage, welche Entscheidungen in unserer Gesellschaft noch frei getroffen werden können. Das Stück spielt auf aktuelle Ereignisse, seien es die Flüchtlingskrise in Europa oder die TTIP-Verhandlungen an, und hinterfragt plump, wieso man bei rot nicht über die Ampel gehen darf. Es baut eine Grundstimmung auf, die den Betrachter Teil der zwielichtigen Situation eines geschützten Eingesperrt-Seins, in der sich die dargestellten Personen befinden, werden lässt. Des weiteren stellt es Fragen an unsere Gegenwart aus der besserwisserischen Perspektive der Zukunft, stellt bestimmte Aspekte auf ein Podest und beschreibt fantasievoll eine erdachte Entwicklung.

Rückblickend scheint das ganze alte Leben reduziert zu sein auf eine Fotografie. Die Erinnerung an ein besseres Leben kann einem Menschen keiner nehmen, sagt man. In Anbetracht der momentanen Umstände, scheint die Zeit vor dem Knall wie eine Wunschvorstellung der Vergangenheit, ein irrsinniges Bild eines trunkenen Traums zu sein – Und je seltener man ihn erzählt, desto schneller schwindet er dahin. Bis er irgendwann als Dejavu wiederkehrt und Lüge genannt wird. Die Fotografie, das phantastische Gebilde unserer jungen Jahre, ist nun nicht wertvoller als ein vergilbtes Foto im Passbild-Format. Ja, war das nicht etwa der Anfang des Ganzen? Das Passbild-Format?

Gefördert von dem Kulturbüro der Stadt Essen und der Allbau-Stiftung.

Mit Unterstützung der Schwankhalle Bremen.

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